Ein Azubibericht zum „Azubiforum“, Berlin, 4. Dezember 2014

Auf dem Azubi Forum von McDonalds zum Thema „Die duale Ausbildung auf dem Prüfstand“ am 4. Dezember 2014 in Berlin durfte ich einige Bildungsexperten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kennenlernen. Für mich als Azubi war es total interessant zu erfahren, wie diese Leute so über Ausbildung denken. Auf dem Podium waren u.a Wolfgang Goebel, Personalvorstand von McDonalds, Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer und Professor Klaus Hurrelmann. Sie diskutierten über aktuelle Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt. Der Schwerpunkt der Diskussion lag dabei auf der Zukunft der dualen Ausbildung. Alle Beteiligten waren der Meinung, dass die Duale Ausbildung mehr in den Fokus von Schülern geraten muss.

Mir war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bewusst, dass die Duale Ausbildung hinsichtlich des Studiums so schlecht abschneidet bzw. so wenig Interesse bei den Schülern bzw. Jugendlichen findet. So bereiten Gymnasien Schüler im Wesentlichen auf das Studium vor, die Option „Ausbildung“ wird nur in den seltensten Fällen angesprochen, so Peter Clever, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der BDA. Als ich auf dem Gymnasium war, habe ich das genau so erlebt: Viele Lehrer sprachen nur vom Studium, wenn wir gemeinsam über unsere berufliche Zukunft sprachen. Von dualer Ausbildung war da keine Rede.

Professor Klaus Hurrelmann verglich die Duale Ausbildung mit einem Abschluss von einem Bachelorstudium und setzte diese sogar auf eine Qualifikationsebene. Diese Aussage konnte ich zunächst nicht nachvollziehen, für mich war das Studium immer der höchste Qualifikationsabschluss. Mir wurde es dann aber klar: die Duale Ausbildung ermöglicht den Jugendlichen, durch die Verbindung von Theorie und praktischer Arbeitserfahrungen eine Handlungskompetenz zur Lösung komplexer Probleme zu erlangen. Ein Student hingegen steigt – nach der Theorie in der Schule – direkt in die nächste theoretische Phase ein, ins Studium. Viele meiner Freunde haben nach der Schule direkt ein Studium – häufig weil sie überhaupt noch keine Vorstellung davon hatten, welchen beruflichen Weg sie einschlagen möchten. In meinen Augen ist es dann auch kein Wunder, dass viele Studenten ihr Studium abbrechen, nicht weil das Wissen fehlt, sondern weil viele merken, dass es doch nicht der richtige Weg für sie ist. Genau aus diesem Grund entschied ich mich damals für die Ausbildung. Da durchlaufe ich verschiedene Abteilungen, bekomme ganz unterschiedliche Eindrücke und kann sehen, was mich wirklich interessiert. Und mal ganz ehrlich: Auf das Geld in der Ausbildung möchte Frau/Mann doch auch nicht verzichten!

Wir Azubis durften während der Diskussionen auf den Social Media Plattformen „Twitter“, „Facebook“ etc. die Personen auf dem Laufenden halten, die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten. Zudem nahmen wir aktiv an dem Panel teil, unsere Fragen wurden direkt auf dem Podium beantwortet und diskutiert. Leider verpasste ich das echt ansehnliche Live-Cooking, das im Anschluss an die Veranstaltung dort stattfand, da  ich meinen letzten Zug Richtung Bielefeld erreichen musste. Wie sich später rausstellte, hätten ich noch in Ruhe die Leckereien probieren können, mein Zug hatte 80 Minuten Verspätung. Alles in einem war die Veranstaltung jedoch für mich eine tolle Erfahrung und es war interessant zu hören, welche Meinungen die Experten hinsichtlich der Dualen Ausbildung vertreten.