Viele junge Menschen stehen nach dem Schulabschluss vor der Frage: Welche Ausbildung ist für mich richtig, welchen Beruf soll ich erlernen?
Um Antworten auf diese Frage zu finden, hilft es zunächst, sich der eigenen Fähigkeiten und Interessen bewusst zu werden, sie z. B. stichpunktartig zu notieren. Dabei ist wichtig, dass es wirklich die eigenen Fähigkeiten sind und nicht solche, die Mitmenschen von uns erwarten. Das Berufsleben ist noch lang, deshalb sollte die eigene Berufsorientierung nicht anderen überlassen werden. Sie um Rat zu fragen ist in Ordnung, ihre Ansichten unreflektiert zu übernehmen, könnte bedeuten, wenig erfolgreich im Beruf zu sein.
Gerade weil die Angebote zur Berufsorientierung durch Corona deutlich eingeschränkt sind, wünschen sich viele junge Menschen mehr Unterstützung, hat unsere Befragung von Jugendlichen im Frühjahr dieses Jahres ergeben.
Hilfreich ist es deshalb, sich darüber zu informieren, welche Berufe es überhaupt gibt. Darüber informieren verschiedene Tools:
- Das Lexikon der Ausbildungsberufe der Bundesagentur für Arbeit enthält ein Verzeichnis der Berufe, unterteilt in Berufsfelder. Ebenso beinhaltet es weitere Informationen rund um die einzelnen Berufe.
- Auf der Website der Arbeitsagentur sind fast alle Fragen rund um den Berufseinstieg gut aufbereitet. Digitale Berufsorientierungstools von planet-beruf.de helfen bei der Berufswahl.
- Auf der gemeinsam mit Schüler:innen entwickelte Website AzubiWelt der Bundesagentur für Arbeit kann sowohl der Wunschberuf als auch die passende Ausbildungsstelle gefunden werden. Auch dieses Tool kann als App für‘s Smartphone heruntergeladen werden.
- Die Datenbank der Arbeitsagentur, Berufenet, sowie das Berufsorientierungsangebot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sind weitere Möglichkeiten, sich über Berufe und Branchen zu informieren.
- Mit der berufswahlapp der G.I.B. – Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH können individuelle berufsorientierende Aktivitäten und Erfahrungen vor dem Hintergrund der eigenen Interessen und Fähigkeiten reflektiert und dokumentiert werden. Sie bietet so eine gute Stütze für eine fundierte Berufswahl.
Wer Orientierung bei der Berufswahl sucht, findet mit den o. g. Tools gute Hilfestellungen.
Schon allein diese Tools machen deutlich, dass Digitalisierung zukünftig nicht mehr wegzudenken ist und in immer mehr Bereiche vordringt. Wer digitale Skills kompetent anwenden kann, ist auf dem richtigen Weg. KI kann uns Menschen gut unterstützen, KI kann aber nicht kreativ sein. Deshalb ist das eine Eigenschaft, die immer wichtiger wird. Die heutige Zeit ist schnelllebig, was einen stetigen Wandel mit sich bringt, der auch die Arbeitsbereiche betrifft. Oft arbeiten wir heute mit vielen Menschen unterschiedlicher Couleur zusammen. Das bedeutet, vielseitig interessiert zu bleiben, viel zu kommunizieren und sich selbst gut steuern können. Die Soft-Skills der Zukunft liegen in Kreativität, Eigeninitiative, Kollaboration und Resilienz. Die Zukunftsforscherin Cornelia Daheim hat in unserem change-Magazin über die Arbeit im Umbruch gesprochen.
Jedoch auch auf analogem Wege haben junge Menschen die Möglichkeit sich zu orientieren. Unser Artikel im change-Magazin enthält zwar „Fünf fantastische Ideen für die Zeit zwischen Schule und Ausbildung oder Studium“ , jedoch können diese praktischen Vorschläge auch hilfreich sein, um sich generell zu orientieren. Eine Möglichkeit wäre z. B. ein Praktikum, was unter Umständen den sog. „Klebe-Effekt“ nach sich zieht. Denn wenn der Betrieb gute Erfahrungen mit dem Praktikant gemacht hat, wird ihm vielleicht gleich ein Ausbildungsplatz angeboten.
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