Hallo, mein Name ist Julia. Ich habe im September dieses Jahres mit der Ausbildung zur Industriekauffrau bei Bertelsmann begonnen. Da mein Ausbildungsstart durch Corona etwas anders verlaufen ist als üblich, möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen.

Mein erster Tag
Zu Anfang hatte ich große Bedenken, dass sich die Corona-Restriktionen auf meinen Ausbildungsstart negativ auswirken könnten. Doch schon direkt nach dem ersten Tag war ich diesbezüglich deutlich erleichtert. So durfte ich auch gleich, wie erhofft, meine Klassengemeinschaft sowie meinen Klassenlehrer persönlich kennenlernen. Es wurden Kennlernspiele gespielt und wir konnten uns untereinander austauschen. Alles lief unter den geltenden Hygienevorschriften ab, was mich persönlich aber kaum gestört und das Kennenlernen auch nicht beeinträchtigt hat. Des Weiteren haben wir viele Informationen zum Ablauf der Ausbildung bekommen. Am nächsten Tag ging es dann auch direkt in unsere erste von bis zu neun Ausbildungsstationen. Für mich bedeutete das, im Sekretariat im Programm Lernen fürs Leben in der Bertelsmann Stiftung beginnen zu können.

Start in die Ausbildung – Arbeiten aus dem Büro und dem Homeoffice
Im Moment ist es in jeder Abteilung unterschiedlich geregelt, wer wann und wie oft in der Woche im Homeoffice ist. Ich bin einen Tag in der Woche im Homeoffice und die anderen Tage im Büro. Was ich persönlich sehr gut finde, da es den Arbeitsalltag abwechslungsreicher macht. Bei uns darf nur eine bestimmte Anzahl an Mitarbeiter:innen an einem Tag im Büro anwesend sein, die anderen sind an dem Tag dann im Homeoffice. Dieses hat das persönliche Kennenlernen aller Arbeitskolleg:innen selbstverständlich etwas verlangsamt. Nach nun knapp zwei Monaten  in meiner Abteilung Lernen fürs Leben kann ich aber sagen, dass ich mich trotz der besonderen Umstände sehr gut eingelebt habe und viel Kontakt mit den Kolleg:innen habe. Regelmäßige „Skype-“ und auch „Teamssitzungen“ haben dazu positiv beigetragen. Mit Hilfe von „Skype“ und „Teams“ bleiben wir untereinander nicht nur gut in Kontakt, sondern darüber können auch neue Aufgaben zugeteilt werden. Durch die Funktion der Bildschirmübertragung konnten mir neue Aufgaben gut erklärt werden, und ich konnte sie danach selbstständig übernehmen. Anfangs war es schwer, mit der Vielzahl an neuen PC-Programmen klarzukommen, doch durch den täglichen Gebrauch wurde es mit der Zeit immer besser. Mittlerweile komme ich gut mit allen Tools zurecht.

Die Hürden bei der Arbeit aus dem Homeoffice
Auch wenn es durch die Arbeit aus dem Homeoffice nicht einfach ist, sich in die neuen PC-Programme einzuarbeiten, hat es doch einen positiven Nebeneffekt: Ohne permanente Hilfe und Betreuung wurde ich automatisch gut darin trainiert, mich an Problemstellungen erst eigenständig zu versuchen und nur im wirklichen Bedarfsfall um Hilfe zu fragen. Eine tatsächliche technische Hürde ist, dass sich Dateien im Homeoffice nicht immer ohne weiteres auf der gemeinsamen Plattform speichern lassen. Hierdurch sind mir leider bereits öfters Inhalte verloren gegangen. Doch auch hier habe ich dazugelernt: Mittlerweile speichere ich alle bearbeiteten Dateien nochmal separat lokal ab, um dieses Problem zu umgehen.

Mein Berufsschulalltag und Einschränkungen durch Corona
Wie im Regelfall auch, habe ich zweimal in der Woche Berufsschule. Von diesen beiden Tagen erfolgt einer als Präsenz,- der andere als Digitalunterricht. Auch im Onlineunterricht nutzen wir als Basis das Programm „Teams“. Zwischenzeitlich kommt es mal zu technischen Problemen, diese lassen sich aber in der Regel schnell beheben. Damit gehen unsere Lehrer:innen immer sehr verständnisvoll um und versuchen uns dabei zu unterstützen, mit der aktuellen Lage gut zurecht zu kommen. Unsere Lehrer:innen haben sich mittlerweile selbst auf den Onlineunterricht eingestellt und die Inhalte dementsprechend angepasst. Wir arbeiten online viel in Gruppen, um uns untereinander noch besser kennenzulernen und in Kontakt zu bleiben. Hierbei stellt sich das Hochladen und Teilen von gemeinsamen Dokumenten als technische Herausforderung dar, welche nicht selten zu Problemen führt. Dagegen sind im Präsenzunterricht kaum Einschränkungen zu verspüren. Wir durchleben einen normalen Schulalltag unter Einhaltung der Hygienevorschriften.

Leider kommen die sonstigen Aktivitäten aus meiner Sicht etwas zu kurz. Geplante Unternehmungen mit der Klasse oder mit dem Jahrgang, fallen dieses Jahr leider aus. Doch wir hoffen alle, dass wir diese im nächsten Jahr nachholen können. Auch das Schulfach „Gesundheit“ welches im ersten Ausbildungsjahr unterrichtet wird, entfällt im Moment gänzlich.

Bleibende Veränderungen durch Corona
Corona hat uns dazu gezwungen neue Wege in der Kommunikation und im Miteinander in Betracht zu ziehen und dies in unser Arbeitsleben einfließen zu lassen. Online-Meetings über „Teams“, „Skype“ oder auch „Zoom“ sind somit zum Standard geworden. Ich denke, sie werden uns auch weiterhin begleiten, da sie es ermöglichen sehr flexibel und effizient zu sein. Herausfordernd ist meist nur die Eingewöhnungsphase und die haben wir, denke ich nach der Zeit, alle erfolgreich gemeistert. Ebenfalls könnte Homeoffice in Teilbereichen als fester Arbeitsplatz weiter vorkommen. Eine variable Kombination von Präsenz im Büro und Homeoffice erscheint mir aber am sinnvollsten, da es die Vorteile aus beiden Systemen kombiniert. Ein anderer denkbarer Aspekt ist, dass Hygienestandards im Vergleich zu der Zeit vor Corona höher sein werden. Es wurden viele neue Desinfektionsspender aufgestellt, warum sollten sie nicht weiter genutzt werden um zukünftig als Präventivmaßnahme für Infektionskrankheiten zu wirken?