Soft Skills für Krisenzeiten
Fachliche Fertigkeiten und Fähigkeiten reichen nicht mehr aus, um in den Berufswelten des 21. Jahrhunderts bestehen zu können. Soft Skills und andere transversale – also berufsübergreifende – Kompetenzen werden immer bedeutender. Wer in Zeiten von Klimawandel, Umweltzerstörung, Pandemie und Kriegen seelisch gesund bleiben will, braucht persönliche Resilienz. Wer im Homeoffice statt im Firmenbüro arbeitet, muss vertrauenswürdig und digital kompetent sein. Entsprechend ändern sich die Stellenanforderungen der Unternehmen.
Arbeitgeber:innen suchen nach Soft Skills für eine Arbeitswelt, die durch globale Krisen und gesellschaftliche wie auch wirtschaftliche Transformation stark unter Druck steht. Allen voran die 4 D: Digitalisierung, Dekarbonisierung, demografischer Wandel und De-Globalisierung. Welche Soft Skills jetzt genau gefragt sind, haben wir unter jobmonitor.de regional, im Zeitverlauf und für die verschiedenen Berufsgruppen aufbereitet.
Studie zu Soft Skills in Online-Jobanzeigen
Von ihren künftigen Mitarbeiter:innen erwarten Arbeitgeber:innen durchschnittlich knapp sechs verschiedene transversale Kompetenzen. Das zeigt unsere aktuelle Studie. Die Analyse von über 48 Mio. Online-Jobanzeigen zeigt, welche Kompetenzen in den Jahren 2018–2021 am häufigsten nachgefragt wurden und welche Unterschiede es zwischen verschiedenen Berufen und Regionen gibt. Transversale Kompetenzen spielen insgesamt eine große Rolle am Arbeitsmarkt. In Dreiviertel aller Online-Jobanzeigen wird mindestens eine Selbstmanagementkompetenz und eine soziale oder kommunikative Kompetenz nachgefragt. Die 25 häufigsten Kompetenzen tauchen in mindestens jeder 10. Stelle auf. Dabei stehen Einsatzbereitschaft und Teamfähigkeit ganz vorne. Einige transversale Kompetenzen werden immer häufiger nachgefragt, zum Beispiel Deutschkenntnisse und Frustrationstoleranz. Regionale Unterschiede sind teilweise stark ausgeprägt und decken sich mit Unterschieden in der Verteilung der Berufsgruppen über das Land.
Neues Arbeitsmarktportal Jobmonitor.de
Online-Jobanzeigen bilden zwar nicht das gesamte Geschehen am Arbeitsmarkt ab, sie liefern aber dennoch eine überaus solide und repräsentative Datengrundlage. Das zeigen auch die Arbeiten vieler anderer Forscher:innen, die wir in einer Blogserie zum OJA-Forum hier bereits vorgestellt haben. Zusammen mit der hohen Datenqualität liefert der Jobmonitor mit seinen aktuell 61 Millionen Job-Anzeigen ein leistungsstarkes und aussagekräftiges Tool für das Monitoring des Arbeitsmarktes. Das bestätigt auch ein direkter Vergleich von Online-Jobanzeigen-Analyse und Unternehmensbefragungen zur Nachfrage nach Teilqualifikationen.
Von den öffentlich und frei zugänglichen Daten des Jobmonitors profitieren zahlreiche Zielgruppen:
- Arbeitnehmer:innen erhalten die Möglichkeit, sich gezielt auf Jobs in bestimmten Branchen und/oder Regionen vorzubereiten.
- Weiterbildungsträger können ihre Angebote besser auf die regionalen Bedarfe ausrichten.
- Arbeitsagenturen und Jobcenter können ihre Bildungsbedarfsplanung mit der Arbeitsmarktnachfrage abgleichen.
- Wirtschaftsförderungen sowie Fachkräfteallianzen können spezifische, regionale Entwicklungen am Arbeitsmarkt frühzeitig erkennen.
Over and out.
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