Aus der Reihe „Wege zwischen beruflicher und akademischer Bildung – was können wir aus dem Ausland lernen?“
Die Berufsmaturität in der Schweiz stellt eine sogenannte Doppelqualifikation dar, die eine berufliche Erstausbildung mit der Hochschulreife verbindet. Sie ist vor allem für leistungsstärkere Auszubildende gedacht, denn sie ermöglicht den prüfungsfreien Zugang zu einem Studium an einer Fachhochschule. In der Schweiz hat die Berufsmaturität dazu geführt, dass ein Teil derjenigen, die eine duale Berufsausbildung absolvieren und nicht über eine allgemeinbildende Maturität verfügen, im Anschluss an die Berufsausbildung in die Hochschule wechselt. Die Durchlässigkeit zwischen der beruflichen und hochschulischen Bildung hat sich für diese Gruppe erhöht. Trotzdem hat das duale System in der Schweiz keinen Nachwuchsmangel. Im Gegenteil: Die Berufsmaturität stärkt das duale System, da die Berufsausbildung ihren „Sackgassencharakter“ verliert.
Bei der höheren Berufsbildung geht es genau genommen weniger darum, die Durchlässigkeit zwischen der beruflichen und akademischen Bildung zu erhöhen. Vielmehr zielt die Weiterentwicklung der höheren Berufsbildung auf eine Alternative zur akademischen Bildung. Auch hierdurch wird die Säule der Berufsbildung gestärkt und für junge Menschen attraktiver gemacht, weil sie interessante Perspektiven zur Weiterentwicklung bietet. Berufsmaturität und höhere Berufsbildung – beides interessante und bedenkenswerte Ansätze in der Diskussion um die Attraktivität beruflicher im Vergleich zu akademischer Bildung.
Die Gesamtstudie finden Sie hier.
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