Warum brauchen wir Kompetenzen? Was sind Kompetenzen? Wie können wir sie erwerben? Diesen Fragen gehen wir in einer 8-teiligen Blogserie und einer dazugehörigen Broschüre nach. Dabei entwerfen wir ein Bild, wie personalisierte Kompetenzentwicklung in realen Herausforderungen möglich ist. Einen besonderen Blick werfen wir auf die Möglichkeiten, welche die Digitalisierung für die Kompetenzentwicklung im Netz eröffnet.

Begleitend zur Blogserie lohnt sich ein Blick auf das Dossier Arbeit 4.0 von wb-web.de. Dort werden praxisnahe Möglichkeiten zum Einsatz digitaler Technologien in der Weiterbildung in Form von Handlungsanleitungen und Erfahrungsberichten vorgestellt.

Wir freuen uns über interessierte Leser und Kommentare und hoffen Ihnen mit dieser Serie einen umfassenden und lesenswerten Einblick in das Thema Kompetenzentwicklung im Netz zu geben!

 

Kompetenzorientiertes Lernen: Ein Blick in die Zukunft!

Die Zukunft hat vor allem in der betrieblichen Arbeits- und Lernwelt schon begonnen. 2015 gingen gerade einmal 20 Prozent der gesamten Wertschöpfung in der Wirtschaft auf digitale Geschäftsmodelle zurück. 2020 werden es 80 Prozent sein (Jäger 2015). Dies hat tief greifende Konsequenzen für die betriebliche Bildung und die Bildung darüber hinaus:

Der Bildungsbereich ist ein Spiegelbild der Lebens- und Arbeitswelt. Wenn die Lernenden auf ihre zukünftigen Herausforderungen vorbereitet werden sollen, dann müssen Lernformen, Sozialformen, Kommunikationsmöglichkeiten und Medien dem aktuellen Umfeld entsprechen, im besten Fall sogar die Zukunft in diesem Bereich vorwegnehmen:

  • Bildungsziel muss es sein, die Fähigkeiten zum kreativen, physischen und geistigen Handeln, zur selbstorganisierten Bewältigung von Herausforderungen zu entwickeln.
  • Die didaktische Gestaltung des Lernens weg von einer Belehrungsdidaktik hin zu einer Ermöglichungsdidaktik, die selbstorganisiertes Lernen in allen Bildungsbereichen ermöglicht, gewinnt mehr und mehr Vorrang. Wissensaufbau und Kompetenzentwicklung werden in die Eigenverantwortung der Lernenden übertragen.
  • Das Netz ist bereits jetzt ein wichtiger sozialer Raum. Zukünftig wird es auch einer der wichtigsten sozialen Räume für Kompetenzentwicklung werden. Lernen ist dann vor allem selbstorganisierte Kompetenzentwicklung und findet fraglos in und mit dem Netz statt.
  • Bildungsinstitutionen konzentrieren sich zunehmend auf die Gestaltung von Ermöglichungsrahmen für die Bildungsprozesse sowie die Lernbegleitung und die Gestaltung der notwendigen Veränderungsprozesse, ansonsten gehört alle Macht den Lernenden und ihren Lernbegleitern.
  • Die Lernleistungen werden anhand der Ergebnisse im Arbeitsprozess oder in den Projekten eingeschätzt. Es wird also nicht mehr bewertet, wie viel Fachwissen jemand auswendig abrufen kann, sondern wie groß seine Fähigkeiten sind, Wissen problemlösend in realen Herausforderungen anzuwenden.

Innovative Wege des Lernens mit dem Ziel der Kompetenzentwicklung sind gefragt, für die Gesellschaft – und für jeden Einzelnen, denn: „Ein Zugewinn an Bildung im Sinne eines Zugewinns an Kompetenzen bedeutet einen Zugewinn an Handlungsfähigkeit und damit einen Zugewinn an Teilhabe am Leben und an der Welt“ (Faix und Mergenthaler 2013: 47). Kompetenzentwicklung im Arbeitsprozess und im Netz ist daher die Bildung der Zukunft!

 

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