Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt erscheint paradox: Tausende Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, gleichzeitig gehen Jahr für Jahr viel zu viele Jugendliche bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz leer aus. Betroffen davon sind vor allem Jugendliche mit niedriger Schulbildung: Jede:r dritte junge Mensch mit Hauptschulabschluss zwischen 20 und 34 Jahren hat keine Ausbildung.
Wie soll das weitergehen? Das haben rund 130 Expert:innen aus unterschiedlichsten Institutionen und Bereichen der beruflichen Bildung bei der Web-Konferenz „Zukunft ungewiss – Ausbildungsperspektiven von Jugendlichen mit niedriger Schulbildung“ diskutiert. Die Studie hatte die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) kürzlich gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung (BSt) herausgegeben. Andreas Knoke (DKJS) und Clemens Wieland (BSt) stellten einleitend zentrale Ergebnisse der Studie vor. So rechnen über 90 Prozent der befragten Expert:innen mit steigenden Qualifikationsanforderungen bei Ausbildungsberufen. Gleichzeitig gehen über 60 Prozent von ihnen davon aus, dass es künftig weniger Beschäftigungsmöglichkeiten für Geringqualifizierte geben wird. Der Qualifizierungsdruck für junge Menschen nimmt also zu. Es folgten Kommentare und Einschätzungen von Dr. Sandra Garbade, Geschäftsführerin des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HiBB) und Professor Dr. Dieter Euler von der Universität St. Gallen. Neben diesen Kommentaren blieb viel Raum, um sowohl die vielen interessanten Ergebnisse der Befragung als auch mögliche Handlungsempfehlungen mit den Teilnehmer:innen zu diskutieren. Es gab zahlreiche Nachfragen, Kommentare und Anmerkungen. Das zeigt: Das Thema ist hoch aktuell und der Handlungsbedarf so groß wie auch drängend.
Wer neugierig auf die Inhalte der Veranstaltung geworden ist, findet die vorgestellte Präsentation hier:
https://de.slideshare.net/BertelsmannStiftung/zukunft-ungewiss-ausbildungsperspektiven-von-jugendlichen-mit-niedriger-schulbildung-ergebnisse-einer-delphibefragung
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